Roman Harmansa
Roman Harmansa, Geschäftsführer und Alleingesellschafter von Euromechanics Medical, wollte sein Lebenswerk verkaufen, um sich in einem neuen Lebensabschnitt um andere Prioritäten zu kümmern. Durch den Verkauf an LAP GmbH Laser Applikationen wurde seine Zielstellung erreicht. Exklusiver Berater des Verkäufers war macx. by Walther Transaction.
Ehemaliger geschäftsführender Gesellschafter Euromechanics Medical GmbH
Herr Harmansa, warum sind Sie Unternehmer geworden?
Ich hatte schon immer den Wunsch, selbstständig zu sein. Die Chance bot sich, als die Firma Wellhöfer (jetzt IBA Dosimetry GmbH), bei der ich als leitender Mitarbeiter tätig war, verkauft wurde. Ich konnte ein Produkt, den Mulileaf Kollimator (MLC), aus der alten Firma herausnehmen. Gemeinsam mit der italienischen Firma 3DLine gründete ich im Jahr 2000 die Euromechanics Medical GmbH, an der ich damals zu 50% beteiligt war. Neben den MLCs waren Wasserphantome (Dosimetrie) für die Strahlentherapie
die zweite Produktgruppe, auf die wir uns spezialisierten. 2003 gründete ich eine zweite Firma, an der ich zu 100% beteiligt war, und 2007 schließlich übernahm ich von 3DLine deren 50% und fusionierte die beiden Unternehmen.
Was führte zu der Entscheidung, Ihr Unternehmen zu verkaufen und wie ging es Ihnen emotional damit?
Bereits ein Jahr lang trug ich mich mit dem Gedanken, zu verkaufen, bevor ich schließlich Kontakt zu mehreren M&A-Beratungen aufnahm. Ich machte mir Sorgen um den Fortbestand der Firma, denn bei einigen Großkunden ging der Auftragsbestand zurück. Durch den Wegfall unseres wichtigsten Kunden mussten wir zwischenzeitlich sogar 50% Umsatzrückgang verkraften. Letztendlich stellten sich die Sorgen als unbegründet heraus, denn bereits während des Verkaufsprozesses konnten wir wieder neue Kunden akquirieren. Dazu kam, dass keines meiner vier Kinder in meine Fußstapfen treten und das Unternehmen fortführen wollte. Zuerst fühlte ich mich mit der Entscheidung sehr wohl, unmittelbar vor dem Notartermin wurde mir dann allerdings schon mulmig zu Mute. Doch nach der Unterschrift ging es wieder stetig bergauf.
Warum haben Sie sich für die Unterstützung durch eine
M&A-Beratung entschieden?
Ich hatte mich bislang nicht mit den Themen Unternehmensbewertung und -verkauf beschäftigt, aus diesem Grund suchte ich eine steuernde, mich entlastende und professionell arbeitende M&A-Beratung. Mein Wunsch war es, so wenig wie möglich in den Verkaufsprozess mit einbezogen zu werden, um mich nach wie vor um das operative Tagesgeschäft kümmern zu können.
Warum fiel Ihre Wahl auf macx.?
Aufgrund einer Empfehlung. Darüber hinaus hat mich Herr Walther gleich in unserem ersten persönlichen Treffen mit seiner ehrlichen und offenen Art beeindruckt.
Welche Anforderungen stellten Sie an den Investor?
Wichtig war mir, dass der Käufer ein strategischer Investor und kein mit unserer Branche Medizintechnik wenig vertrauter Finanzinvestor war. Die Firma sollte fortgeführt der Standort erhalten und die Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden. Ein weiteres Kriterium war der Kaufpreis.
Warum entschieden Sie sich letztendlich für LAP?
LAP erfüllte zum einen die oben genannten Kriterien, zum anderen machten sie mir das sicherste Angebot, das sich am schnellsten realisieren ließ. Bei allen anderen Alternativen hätte sich der Verkaufsprozess noch um Monate hingezogen.
Wie bewerten Sie aktuell Ihre persönliche Zufriedenheit nach dem Verkauf?
Mir geht es gut, ich stehe dem Unternehmen weiter mit hohem Zeiteinsatz in beratender Funktion zur Verfügung. Ich genieße, dass ich mich nun in erster Linie auf die Produktentwicklung konzentrieren kann, hier kommen wir richtig gut voran. Auch im Vertrieb bin ich weiter aktiv. Die Entlastung im administrativen Bereich, den ich nie mochte, schätze ich dagegen sehr.
CEO LAP GmbH Laser Applikationen
Herr Wache, warum haben Sie Euromechanics gekauft?
Seit 2014 ist es unsere Strategie, unsere Präsenz in allen wichtigen Märkten auszubauen. Ziel ist es, das Wachstum von LAP sowohl organisch als auch über Zukäufe voranzutreiben. Durch den Kauf von Euromechanics können wir unsere Geschäftstätigkeit in der Strahlentherapie, in welcher wir mit Lasersystemen zur Patientenpositionierung bereits global marktführend sind, weiter ausbauen.
Haben Sie Erfahrungen aus einem anderen Zukauf?
2013 hatten wir die Firma A2J Laser Technology in Frankreich zugekauft. Dabei machten wir die Erfahrung, dass man die Integration sofort nach der Übertragung angehen muss. Hierzu ist ein Mitglied des Transaction Teams regelmäßig vor Ort. Heute sind wir sehr zufrieden mit dem Erreichten.
Was sind die Schritte der Integration von Euromechanics?
Uns ist wichtig, zum einem das technische Know-how und zum anderen den Marktzugang abzusichern. Dank der intensiven Mitarbeit von Herrn Harmansa als Berater und der beiden Führungskräfte ist Kontinuität gewahrt. Zusätzlich entstehen aufgrund der von uns eingeführten Strukturen neue Freiräume. Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit neuen Kunden an der Entwicklung von neuen Produkten, die wir vor einem halben Jahr noch gar nicht vorgesehen hatten.
Wie zufrieden sind Sie mit dem Kauf von Euromechanics?
Sehr, auch bezüglich der Integration der Euromechanics in die LAP-Gruppe. Natürlich gibt es einen wechselseitigen Gewöhnungseffekt, der auch deutlichen Einsatz unseres Transaction-Teams und weiterer Spezialisten in Schwarzenbruck erfordert. Ich übernahm sofort nach dem Zukauf die Geschäftsführung, die ersten Monate waren wir einmal wöchentlich vor Ort, um die Integration von Euromechanics zu gewährleisten. Inzwischen hat sich alles gut eingespielt.
Geschäftsführender Partner macx. by Walther Transaction GmbH
Herr Walther, welche Ausgangssituation fanden Sie vor?
Den Unternehmer Herr Harmansa, der für seine Lebensleistung viel Respekt verdient. Er hat eine Firma mit deutlichen Alleinstellungsmerkmalen auf- und ausgebaut. Sie war und ist profitabel, hat keine Fremdverbindlichkeiten, besitzt eine qualifizierte zweite Führungsebene und ein tolles Team mit langjährigen Fachkräften.
Was war das Besondere an diesem Verkaufsprozess?
Einerseits liefen bereits Gespräche mit einem strategischen Interessenten, dem wir auf Bitten von Herrn Harmansa eine Exklusivitätsperiode von drei Monaten einräumten. Dieser signalisierte auch im Hauptprozess zweimal Interesse, war aber dann zu keiner Festlegung bereit. Andererseits hielt Euromechanics Medical Anteile an drei Minderheitsbeteiligungen, die jeweils wesentlich für einen der Produktbereiche waren; deren Integration in den Verkaufsprozess erwies sich als sehr aufwändig.
Was sind Ihre wesentlichen Lerneffekte aus diesem Projekt?
Wir halten es generell für nicht richtig, einem Interessenten zu Beginn eine Exklusivitätsperiode einzuräumen. Stattdessen plädieren wir für die Durchführung eines Wettbewerbsprozesses von Anfang an, da nur in einem solchen eine gute Lösung für Verkäufer und Käufer entstehen kann. Was das Thema Minderheitsbeteiligungen angeht, würden wir diesem vor Start des Verkaufsprozesses noch mehr Augenmerk einräumen. Ansonsten lagen wir richtig und konnten alle
Zielstellungen von Herrn Harmansa erfüllen.